CubeSAT – Microsatelliten im Weltraum
CubeSAT auf dem Vormarsch. Bereits im Jahr 1999 wurde von der US-amerikanischen Stanford University und der California Polytec State University ein internationales Programm für eine neue Satellitentechnologie initialisiert. Was in so einen kleinen Würfel mit 10 cm * 10 cm * 10 cm Größe technisch alles verbaut werden kann, zeigt beispielsweise das Schweizer Projekt «CubETH».
In einem Verbund aus verschiedene Hochschulen der Schweiz treiben das Projekt vorran. An der ETH Lausanne, der Hochschule Luzern, die Hochschule für Technik Rapperswil und die Fachhochschule Westschweiz werden diese kleinen Technikwunder entwickelt und getestet. Der CubeSAT ist vorerst nur ein Arbeitsmodel und Technikdemo. Für die künftige Entwicklung von kompakten wissenschaftlichen Satelliten dient er als Vorlage. Man kann nun davon ausgehen, dass jeder den Begriff Satellit hinreichend kennt. Dessen vielfälltigeFunktionen sind wohl ebenfalls bekannt.Aber es stellt sich doch unmittelbar die Frage, was so ein „Winzling“ wie «CubETH» da noch leisten könnte. Nun, der Mini-Satelitt arbeitet als vollwertiges GPS-System und kann Gegenstände auf der Erde zielsicher lokalisieren. Der CubeSAT «CubETH» aus der Schweiz dient damit also in erster Linie der Ortsbestimmung. Eine wichtige Zielvorgabe war hierbei, nur handelsübliche und günstige Elektronik- und Hardwarekomponenten bei der Umsetzung zu verwenden.
CubeSAT – Weltweite Projekte und innovative Start-Up‘s
Wenn wir jetzt noch über den Tellerrand hinaussehen können wir feststellen, dass weltweit ein wahres CubeSat-Fieber ausgebrochen ist. Deutschland beispielsweise hat das Projekt „Uwe“ bereits 2003 ins Leben gerufen. Ein Nachfolgeprojekt – Uwe-4 – ist der derzeit erste CubeSat, der sogar über einen eigenen Antrieb verfügt. Skybox ist ein weiteres Projekt in dieser Richtung und wurde bereits 2009 gegründet. Das Ziel von Skybox ist: Viele einzelne CubeSat’s und hochqualitativen Kameras für extrem hochauflösende Bilder in den Orbit zu bringen. Hiermit können Sie die Erde regelrecht flächendeckend scannen und überwachen. Planet-Labs übernahm ein Kontingent von Google über 500 Millionen US$ und führte es erfolgreich weiter.
Reger Verkehr in der Umlaufbahn
Heute sind bereits knapp 200 Planet-Labs Microsatelliten in der Umlaufbahn. Es werden auch weiterhin CubeSAT zur ISS geliefert und von dort ausgesetzt. Im Mai 2018 starteten 2 CubeSAT zusammen mit dem Mars-Lander Insight von der NASA auf einen Direktflug zum Mars. Sie dienen während der gesamten Mission als Kommunikationszentrale zur Erde. Die Phase der reinen Studentenprojekte und Grundlagenentwicklungen für derartige Microsatelliten ist längst vorbei. Einmal mehr werden die CubeSAT die Raumfahrt revolutionieren. Die Schweiz hingegen spielt hier mit dem Projekt «CubETH» eine Schlüsselrolle.
Autor: Volkmar Großwendt [vg]