Bitcoin – explosiver Kursanstieg nur ein Höhenflug?

Bitcoin – explosiver Kursanstieg nur ein Höhenflug?

Nach dem vergangenen Wochenende konnte man einen explosionsartigen Kursanstieg von über 30% beim Bitcoin feststellen. Seit geraumer Zeit wieder ein enormer Wertzuwachs auf über 9900 Dollar. Ist dieser Kursanstieg nun stabil oder eher als ein kurzfristiger Höhenflug zu werten.

Bitcoin als digitale Währung hat sich weltweit längst etabliert und ist auch in der restlichen Finanzwelt gut angenommen worden. Nach einigen Tiefschlägen in den letzten Jahren und Monaten hat sich an den Börsen bereits am 25.10.2019 ein Trend nach oben abgezeichnet. Nach dem Wochenende konnte ein Kursanstieg von knapp 7500 Dollar auf über 9900 Dollar pro Bitcoin verzeichnet werden. Das entspricht einem Kursanstieg von über 30% zum Vorwochenstand. Auch der BGCI (Bloomberg-Galaxy-Crypto-Index) folgte auf einen neuen Hochstand. Nun stellt sich aber gerade für Investoren die Frage nach der Kursstabilität. Wird der neue Stand der digitalen Währung Bitcoin stabil bleiben oder gar noch weiter zulegen können?

Bitcoin und China – wie passt das zusammen?

Der wohl offensichtlichste Grund für den explosiven Kursanstieg des Bitcoins ist diesmal in China zu finden. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua hatte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping überraschenderweise gefordert, die Investments in Digitalwährungen massiv zu verstärken. Dies ist umso mehr erstaunlich, als dass China selbst eher dafür bekannt ist, jedwede Investition und Handel mit Digitalwährungen gnadenlos zu unterbinden. Was ist also genau passiert? Das Umsteuern wird laut der der chinesischen Zentralbank (People’s Bank of China) damit begründet, dass die bei Bitcoins verwendete Sicherheitstechnologie «Blockchain» eingesetzt wird. Diese hilft den Unternehmen die bestehenden Verkehrsrisiken besser kontrollieren und abschätzen zu können.

Facebook und Libra als auslösender Moment

Doch der an sich erstaunliche Wandel von China zum Thema «Digitale Währungen» ist nicht der alleinige Grund für den Kursanstieg des Bitcoins. Seit einiger Zeit bemüht sich auch Facebook um die Einführung einer eigenen digitalen Währung – den Libra. Doch das Vorhaben von Mark Zuckerberg wird am weltweiten Finanzmarkt eher skeptisch betrachtet und steht derzeit noch vor grossen Problemen in der Bewertung und Freigabe. Viele Partner bilden sich um den Libra und Facebook hat ausgerechnet der Schweiz die Prüfung der neuen Digitalwährung auferlegt. Die Probleme von Facebook stärken damit indirekt auch den Welthandel mit dem Bitcoin.

Bitcoin Stromverbrauch im Vergleich
Bitcoin Stromverbrauch im Vergleich

Einen wichtigen Aspekt sollte man zum Thema «Digitale Währungen» jedoch grundsätzlich nicht aus den Augen verlieren. Das gesamte Bitcoin-Universum benötigt für das «Schürfen» und Verwalten des Netzwerkes mehr als 60 Terrawattstunden an Stromleistung. Dadurch werden sagenhafte 35 Millionen Tonnen CO2 in die Luft gestossen. Im Vergleich dazu verbrauchte die komplette Schweiz im Jahre 2018 «nur» moderate 58 Terrawattstunden. Bitcoins und andere digitale Währungen liegen jedoch voll im Trend und werden künftig noch stärker in den Finanzkreislauf einwirken.

Autor: Volkmar Großwendt [vg]