Lichttherapie gegen Hauterkrankungen

Lichttherapie gegen Hauterkrankungen

Lichttherapie steht derzeit wieder hoch im Kurs. Aufgrund negativer Umwelteinflüsse und auch Gendefekten treten Hauterkrankungen immer häufiger auf. Die Ursachen sind sehr vielfältig, die Behandlungsmethoden werden jedoch immer besser und moderner.

Lichttherapie gegen Neurodermitis und Schuppenflechte

Dermatologen haben immer öfter mit den beiden häufigsten Hauterkrankungen zu tun. Neurodermitis und Schuppenflechte gibt es schon sehr lange, die Behandlungsmethoden werden jedoch immer besser und konzentrieren sich derzeit auch auf neue Ansätze. Eine Therapie mit starkem UV-Licht soll nun neue Heilmethoden ermöglichen. Das Prinzip der Lichttherapie ist dabei nicht neu, hatten doch schon die alten Ägypter zur Zeit der Pharaonen diese Methode erfolgreich angewendet. Mehrere wichtige Faktoren spielen hierbei eine grosse Rolle bei einer gezielten Behandlung.

Zum einen aktiviert Licht und dabei insbesondere das UV-Licht die Produktion des wichtigen Vitamin D. Aus diesem Grund soll man dosiert aber regelmässig das Tageslicht an die Haut lassen. Vitamin D gibt es auch als Hautcreme, die genauen Wirkmechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Immunzellen in der Haut reagieren beispielsweise besonders empfindlich auf die Lichttherapie und können dabei auch zu wuchern beginnen. Die energiereiche UV-Strahlung tötet diese ab und befördert sie aus dem Körper heraus. Allerdings schädigt das UV-Licht auch die Erbsubstanz, die DNA. Allerdings kann dies – gezielt eingesetzt – auch einen gewünschten Effekt haben. Die Zellen beginnen bei einer Beschädigung der DNA mit dessen sorgfältiger Reparatur, was die Reproduktion hemmt und damit Wucherungen entgegenwirkt.

Therapien für Innen und Aussen

Neben den äußerlichen Symptomen wie Neurodermitis und Schuppenflechte können aber auch KI-Systeme in der Medizin und neuartige Therapien die Behandlung mit einer Lichttherapie unterstützen. Diese sogenannten unterstützenden molekularen Therapien. Beispielsweise bei der Hauterkrankung «Mycosis fungiodes» tragen die wuchernden weissen Blutkörperchen ganz spezifisch erkennbare Proteine auf Ihrer Oberflächenmembran. Speziell entwickelte und auf molekularer Basis aufgebaute Medikamente (Wirkstoffe) docken an deren Oberfläche an. Die Zelle nimmt diese Wirkstoffe dann in sich auf und wird damit gezielt zerstört.

Molekulare Medikamente gegen Tumorzellen
Molekulare Medikamente gegen Tumorzellen

Überall dort, do die Lichttherapie nicht ausreichend wirkt oder eingesetzt werden kann, kommen alternative Heilmethoden zum Einsatz. Eine neuere Variante hiervon ist auch die Stammzellentherapie. Stammzellen können sich – je nach eingesetzten Therapieumfeld – zu verschiedenen Vorläuferzellen entwickeln. Dabei produzieren sie auch unterschiedliche Substanzen in Abhängigkeit des Einsatzortes wie beispielsweise einer akut verletzten Körperstelle oder einer vergleichsweise chronischen, bereits länger anhaltenden Wunde. Die Stammzellen produzieren dann spezielle Stoffe, die jene Andockstellen für auslösende Botenstoffe blockieren können. Im Ergebnis werden solche Zellen also wieder umprogrammiert. Somit könnte es in naher Zukunft neue Methoden durch Lichttherapie und molekulare Medikamente für Hauterkrankungen oder chronische Wunden geben.

Autor: Volkmar Großwendt [vg]