Elektromobilität im Winter

Elektromobilität im Winter

E-Autos haben im Winter ein besonders grosses Problem: Die Akkuleistung lässt mit zunehmend niedrigen Temperaturen stark nach.

Die Elektromobilität ist derzeit zwar im Aufschwung, aber gerade E-Autos und Hybrid-Fahrzeuge kämpfen besonders im Winter mit einer ungnädigen Gesetzmässigkeit. Lithium-Akkus bringen immer weniger Leistung in Abhängigkeit von Minusgraden. Dies rührt schlichtweg von der Tatsache her, dass sich die Lithium-Ionen immer langsamer durch den Elektrolyten im Akku kämpfen müssen. Aus diesem Grund erzielen Elektrofahrzeuge im Winter grundsätzlich deutlich niedrigere Reichweiten. Leistungseinbussen von bis zu 30% sind dabei keine Seltenheit. Das muss aber gar nicht sein.

Tipps für mehr Reichweite

Wir stellen Ihnen nun eine ganze Palette an hilfreichen Tipps zur Elektromobilität im Winter vor. Beginnen wir mit dem Stellplatz des E-Autos im Winter. Ist Ihr Fahrzeug im Freien, so schlägt der Frost hier besonders hart zu. Unterkühlte Akkus können mittelfristig sogar Schaden nehmen. Wenn möglich sollten Sie Ihr Fahrzeug unbedingt an einem frostsicheren Standort wie in einer Tiefgarage oder der eigenen Garage abstellen. Nutzen Sie wenn möglich auch eine Lademöglichkeit über Nacht. So können Sie morgens in der Regel auch auf 100% Kapazität zurückgreifen und mit bis zu 30% Reichweitenzuwachs rechnen. Bei einem Plug-In-Hybrid wie beispielsweise dem Volvo XC40, Lexus UX-Hybrid oder dem Kia Niro Hybrid sollten Sie morgens mit dem Verbrennungsmotor starten und die ersten Kilometer bis zum Aufwärmen des Fahrzeugs zurücklegen. Das bringt nochmals bis zu 10% mehr Reichweite.

Elektroauto in der Garage laden
Elektroauto in der Garage laden

Verbraucher und Komponenten geschickt nutzen

Viele Elektrofahrzeuge haben gerade im Winter ein zusätzliches grosses Problem: Die Heizung. Wer beim Kauf nicht auf eine integrierte Wärmepumpe geachtet hat, muss die extrem leistungsfressende Elektroheizung und Klimaanlage zur Entfeuchtung aktivieren. Das kostet gut und gerne 15% der möglichen Reichweite. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bereifung. Winterreifen haben in der Regel bis zu 5% mehr Rollwiderstand. Sie sollten für Winterreifen daher die kleinstmögliche Reifengrösse wählen und nutzen. Als weiterer grosser Verbraucher zählt die Beleuchtung. Wann immer möglich sollten Sie Ihre Fahrten so planen, dass Sie nicht mit voller Beleuchtung fahren müssen. Halogen- und Nebelscheinwerfer fressen unglaublich viel Leistung und reduzieren die Reichweite deutlich.

Ein letzter praktischer Tipp

Wer wie weiter oben beschrieben keine Wärmepumpe im Fahrzeug hat, kann beispielsweise über Nacht eine elektrische Innenraumheizung laufen lassen. Diese ist sehr günstig zu haben und kann das Fahrzeug auf moderate Temperaturen vorheizen. Sie können dann während der Fahrt z.B. eine Sitzheizung aktivieren, die meist nur ein Fünftel der normalen Fahrzeugheizung an Strom benötigt. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Fahrt!

Autor: Volkmar Großwendt [vg]