Pflanzendrinks – wie gesund sind die Milch-Alternativen?

Pflanzendrinks – wie gesund sind die Milch-Alternativen?

Gesunde Kuhmilch wird zunehmend durch vegetarische Pflanzendrinks ersetzt. Immer öfter findet man Mandel-, Soja- oder Reismilch in den Kühlregalen. Wie gesund ist dieser Milchersatz eigentlich für uns?

Für eine gesunde Kuhmilch gibt es «eigentlich» keine sinnvolle Alternative. Eine Ausnahme bilden allerdings Verbraucher, die eine Milchunverträglichkeit haben. Auch Veganer ernähren sich nicht von tierischen Produkten, also auch nicht durch Kuhmilch. Als Alternative hat die Industrie jedoch schnell entsprechende Ersatzprodukte erfunden. Bereits vor mehr als 10 Jahren kamen die ersten Sojadrinks auf den Markt. Auch die Schweizer Milchbauern spüren die Alternativprodukte deutlich in Form von rückläufigen Milchumsatz. Swissmilk – die Vereinigung der Schweizer Milchproduzenten – steuerte hier bereits mit einer ganzseitigen Werbekampagne in Reportageform dagegen. Sie verbreitete den Slogan „Pflanzendrinks sind kein Milchersatz“ und brachte den Trend auf den Punkt.

Pflanzendrinks und Ihr reduzierter Nährwert

Die vegetarischen Milch-Alternativen können in keinem Fall mit einer „normalen“ Kuhmilch mithalten. Einmal vom sonderlichen Geschmack abgesehen, stecken in den veganen Milchalternativen weit weniger Vitamine und Mineralstoffe als in einer reinen Milch. Zudem findet man in den Mich-Alternativen auch häufig Ersatzstoffe auf der Zutatenliste. In der Regel werden bei diesen Produkten die fehlenden Nährstoffe durch künstliche Beigabe von Kalzium, Folsäure, Verdickungsmittel und auch Zucker ergänzt. Die wenigsten Verbraucher wissen allerdings, dass der Begriff „Milch“ geschützt ist und nur für Produkte verwendet werden darf, die aus einem „Euter“ kommen. Allerdings bleibt Verbrauchern mit einer Laktose-Intoleranz oftmals auch keine andere Wahl als der Griff zu solchen Ersatzprodukten wie veganen Pflanzendrinks.

Vor und Nachteile von Milchalternativen
Vor und Nachteile von Milchalternativen

Vor- und Nachteile von Milch-Alternativen

Ein Mandeldrink wird aus 2 bis 10 Prozent Mandelmus und Wasser erzeugt und enthält kaum Vitamine und Mineralstoffe. Die Zutat Mandel kommt meist aus Kalifornien und benötigt extrem viel Wasser in der Anbauphase. Kokosdrinks werden aus dem Fruchtfleisch der Kokosmilch gewonnen und sind zudem fett- und kalorienarm. Das Rohmaterial kommt meistens aus dem fernen Südostasien. Sojadrinks enthalten Eiweiss, können aber für Allergiker gefährlich werden und enthalten auch bedenkliche hormonähnliche Inhaltsstoffe. Hier werden immer öfter auch mit Nickel und Chlorat belastete Produkte gefunden. Reisdrinks enthalten extrem viel Zucker und wenige Nähr- und Mineralstoffe sowie fast kein Eiweiss und Fett. Haferdrinks sind beliebt, enthalten aber 4-mal weniger Eiweiss als Kuhmilch und 1 bis 2 % Fettgehalt. Auch Haferdrinks sind bedenklich bei Zöliakie, hier ist auf das Siegel „Glutenfrei“ zu achten.

Fazit

Alle vegetarischen Milch-Alternativen können nicht einmal ansatzweise mit einer reinen Kuhmilch mithalten. Oftmals werden die fehlenden Vitamine und Mineralstoffe einfach künstlich zugesetzt und viel Zucker ergänzt. Die Anbaugebiete – bis auf Hafer – liegen in der Regel derart weit entfernt, dass die Rohprodukte häufig um die halbe Welt reisen müssen. Der extrem hohe Wasser- und Energieeinsatz liegt weit über dem bei der Kuhmilch. Vielen Konsumenten bleibt aber meistens keine andere Wahl. Nachhaltig und ernährungstechnisch wertvoll ist dies auf keinen Fall.

Autor: Volkmar Großwendt [vg]