Sonnenblumen – Inbegriff von Sommer
Sonnenblumen sind nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch Nahrungsquelle und Heilpflanzen zu gleich.
Sonnenblumen auf Feldern oder auch in Bauerngärten sind ein vertrauter Anblick im Sommer. Dabei stammen sie ursprünglich aus Amerika und wurden erst im 16 Jahrhundert von Seefahrern mit nach Europa gebracht. «Helianthus annuus» ist ein Korbblütler mit einer imposanten Höhe bis zu 3 Meter. Die Blütenköpfe bestehen aus den gelben Zungenblüten und im Inneren aus etwa 15.000 sogenannten Röhrenblüten, aus denen später die Kerne entstehen. Als Heilpflanze ist sie vielen nicht so geläufig. Dabei enthalten sie neben Vitaminen, wie Vitamin A, welches die Sehkraft stärkt, oder die B-Vitamine, die eine echte Nervennahrung in stressigen Zeiten sind. Auch Folsäure ist ein wichtiger Zellbaustoff in der Schwangerschaft und der anschliessenden Stillzeit.
Sonnenblumen – Superfood
Der gesamte oberirdische Teil der Sonnenblumen – Samen, Blüten, Stiele und Triebe – sind zum Verzehr geeignet. Wenn sie beispielsweise die Kerne keimen lassen, so bilden sich in diesen Sonnenblumenkeimlingen wertvolle Enzyme und komplexe Nährstoffe. In Salat genossen sind sie geschmacklich ein Genuss. Im 17.Jahrthundert bereitete man aus den gerösteten und gemahlenen Kernen Kaffee zu. Die gelben Blütenblätter sind nicht nur eine schöne Dekoration im Salat sondern auch sehr schmackhaft. Selbst die Stiele können – vor der Blüte geerntet – als Spargel zubereitet werden. In der Blüte verholzen die Stiele bereits.
Sonnenblumen enthalten antibakterielle und auch antioxidative Stoffe, sie entgiften den Körper und binden Bakterien und Krankheitserreger. Eine wirksame Methode um die Mundschleimhäute zu behandeln ist das Ölziehen. Hierfür 1TL Sonnenblumenöl ca. 20 Minuten im Mundraum bewegen, auch zwischen die Zahnzwischenräume ziehen, dies stärkt die Immunkraft.
Auch ein Tee entweder aus den Kernen oder aus den Blüten hergestellt stärkt durch die enthaltenen Flavonen, Betain, Anthocyanen und Cholin das Immunsystem. 1EL Blütenblätter mit 250ml kochendem Wasser übergiessen 5-8 Minuten ziehen lassen und geniessen. 1TL Kerne geröstet und zermahlen in 250ml Wasser köcheln lassen und abseihen.
Stärken und kräftigen sie ihre Sonnenblumen
Sonnenblumen sind «Starkzehrer», dass bedeutet sie brauchen viele Nährstoffe aus dem Boden. Deshalb ist es wichtig sie zu düngen. Sie können gleich beim Einsetzen der Samen für einen ausreichenden Abstand zwischen den Blumen sorgen, damit die Blumen nicht gegenseitig in Konkurrenz um die Nahrung treten. Düngen ist unerlässlich, ja fast schon Pflicht.
- Im Frühjahr dem Boden einen reifen Kompost zuführen, für einen guten Start.
- Sehr gut sind auch Hornspäne.
- Sonnenblumen lieben und brauchen Stickstoff. Mit einer angesetzten Brennnesseljauche decken sie den Bedarf ab.
- Rinderdung einbringen.
Ein Tipp: belassen sie im Herbst die Wurzeln in der Erde, diese verrotten, lockern damit den Boden auf und reichern die Erde wieder mit Nährstoffen an. Idealerweise lassen sie die verblühten Sonnenblumen auch über den Winter stehen, denn die verbleibenden Kerne sind sehr fetthaltig und sind eine gute Nahrung für die Vögel.
Autor: Kerstin Wenzel [kw]