Gewürz als Aromakünstler

Gewürz als Aromakünstler? Gewürze geben nicht nur unseren Speisen die gewünschte Geschmacksnote. Gewürze sind wahre Aromakünstler und sorgen ganz nebenbei für mehr Wärme, Pep und Wohlbefinden in unserem Körper. Und auch unsere Seele profitiert von den zahlreichen Inhaltsstoffen.

Ingwer – Gewürz mit Heilkräften

Ingwer hat als Gewürz einen ganz eigenen Geschmack und wurde im Mittelalter auch als «Pfeffer für die Armen» bezeichnet. Daneben gilt Ingwer auch als die gesunde Wurzelknolle schlechthin. Ingwer ist nicht nur reich an Vitamin C, er enthält auch viele weitere wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor und ist für Diabetiker gut geeignet. Das Rhizom des Ingwers wirkt zudem antibakteriell und kann in hohem Masse auch zu einer gesunden Darmflora beitragen. Ein weiterer Effekt ist die virusstatische Hemmung, die eine Vermehrung von Viren aktiv verhindern kann.

In der sensationellen Gewürz-Knolle sind weit mehr als 160 bereits erforschte Inhaltsstoffe zu finden. Ausser den bereits erwähnten Vitamin C, Eisen und Kalzium sind auch einige ätherische Öle wie das bekannte «Gingerol» enthalten. Dieses Öl ist übrigens auch für die leichte Schärfe des Ingwers verantwortlich und stärkt mit seinen ölhaltigen Wirkstoffen auch des menschliche Immunsystem. In Zusammenarbeit mit dem Bitterstoff «6-Shogaol» hemmt das Gewürz auch Entzündungen und fungiert damit als aktiver Schmerzkiller. Angewendet wird Ingwer sehr gerne beispielsweise bei Kopf- und Gliederschmerzen sowie auch bei Arthrose.

Ingwer-Tipp!

Den Ingwer waschen und mit einer Bürste reinigen. 2-3 dünne Scheiben abschneiden und schälen. Schneiden Sie die Scheiben zu 2/3 mehrfach und fächerartig ein. Legen Sie die Scheiben nun in eine heisse Tasse Wasser oder bereits aufgebrühten Tee (beliebige Sorte). So können die Inhaltsstoffe in das Getränk übergehen und sorgen für einen leckeren Genuss.

Chili – Gewürz als Entzündungshemmer

Chili wird in erster Linie als exotisches und scharfes Gewürz in der Speisezubereitung verwendet. Die Schote gibt es in verschiedenen Arten und Schärfeausprägungen. Von mild würzend bis höllenscharf sind alle Varianten verfügbar. Jede Schote gilt aber auch als Gute-Laune-Macher und ist auch in Verbindung mit Süssspeisen sehr beliebt. Chili kann man als Gewürz in getrockneter Form bekommen, genmahlen als Pulver oder als ganze Schote. Den grössten Effekt der Inhaltsstoffe erreicht man jedoch bei frischen Schoten, die pur verarbeitet in den Speisen eingesetzt werden.

Die berühmte und berüchtigte Schärfe des Gewürzes kommt übrigens von dem Inhaltsstoff «Capsaicin». Den Chili kann man sehr einfach aufgrund seiner Größe von der ähnlichen Peperoni unterscheiden. Der Schärfestoff Capsaicin regt die Durchblutung an und heizt damit den Körper entsprechend auf. Zudem wirkt Chili sehr gut schleimlösend und kann bei Erkältungen heilungsfördernd wirken. Weitere Inhaltsstoffe im Gewürz beugen beispielsweise Durchfallerkrankungen und Magen-Darm-Infektionen vor. Es gibt übrigens rote und grüne Chilis, die sich je nach Art aber nicht in ihrer Schärfe unterschieden. Grüne Chili haben jedoch ein beissenderes Aroma, was oft als zusätzliche Schärfe empfunden wird.

Chili-Tipp!

Nehmen Sie eine möglichst frische Chili-Schote und reiben ein Stück davon ganz fein auf z.B. einen Kräuterquark oder süssen Joghurt. Das dient dem Schärfen einer Speise oder als spannender Kontrast zu Süssspeisen jedweder Form.

Fortsetzung

In unserer nächsten Folge 2 werden wir uns mit weiteren Aromakünstlern und deren speziellen Einsatzmöglichkeiten und Inhaltsstoffen als Gewürz und Aromakünstler befassen. Auch hier finden wir wieder Eigenschaften und Wirkstoffe, die nicht jedem bekannt sein dürften.

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Autor: Volkmar Großwendt [vg]