Elektrolieferwagen für UPS-Flotte

Elektrolieferwagen für UPS-Flotte

Elektrolieferwagen ergänzen inzwischen die Mobilität im Gewerbe- und Industriebereich. Immer öfter werden konventionelle Lastenfahrzeuge durch Elektrovarianten ergänzt bzw. gänzlich abgelöst. Vor kurzem orderte der Paketdienst UPS 10.000 solcher Fahrzeuge.

Elektrolieferwagen für UPS-Zustellungen

Der weltweit agierende US-amerikanische Paket- und Zustelldienstleister UPS orderte Ende Januar 2020 beim englischen Startup Arrival 10.000 neuartige Elektrolieferwagen. Diese sollen per sofort und in den nächsten 4 Jahren vollzählig ausgeliefert werden. Arrival hatte zuvor bereits ein respektables Investment von 100 Millionen Dollar von den Partner-Investoren Hyundai und Kia erhalten. UPS selbst brachte mit der hauseigenen UPS Ventures und einer nicht näher bezifferten Investition einen eigenen Finanzschub in das Unternehmen mit ein. Dadurch sichert sich der Paketzusteller zumindest einen Minderheitsanteil und damit ein entsprechend gewichtetes Mitspracherecht bei der Entwicklung und Technologieausrichtung.

Die neuen und vollelektrischen Lieferfahrzeuge möchte UPS dann auch in Nordamerika und Europa einsetzen. Mit der inzwischen 2. Generation der Elektrolieferwagen entsteht auch eine neue Kategorie von Elektrofahrzeugen. Das Fahrzeugkonzept wurde dabei bewusst modular aufgesetzt, dass die Fertigung auch in sogenannten Mikrofabriken geleistet werden kann. Dies ermöglicht auch kleineren Unternehmen, bestimmte Teile der Fertigung kosten- und platzsparend z.B. auch in kleineren Gemeinden mit begrenzten Gewerbeflächen durchführen zu können. Diese Mikrofabriken dienen dann wiederum anderen als Zulieferer von vormontierten Fahrzeugeinheiten. Das System ähnelt einem Lego-Baukastensystem und ist extrem flexibel und effizient.

Elektrifizierung des Nutzfahrzeuge Marktes

Der Zusammenschluss von Arrival mit den Investoren Hyundai und Kia verfolgt darüber hinaus auch weitere Ziele. Hyundai selbst produziert ja bereits sehr erfolgreich einen hocheffizienten und erfolgreich etablierten H2O-Lastkraftwagen FCET. Auch Kia möchte mit dem Elektrolieferwagen neue Vertriebswege eröffnen. Beide Fahrzeughersteller sind auf dem Weltmarkt bereits mehrfach und extrem gut positioniert. Ein wesentlicher Bestandteil der Elektrolieferwagen wird auch das autonome Zustellen von Paketen werden. Arrival selbst arbeitet mit entsprechenden Partner bereits an der Umsetzung der Navigations- und Steuerlösungen.

Elektrolieferwagen Arrival UPS Front
Elektrolieferwagen Arrival

Eine Elektrifizierung der Lastenfahrzeuge hat unter mehreren Aspekten eine extrem hohe Durchschlagskraft. Nahezu 90% aller Nutzfahrzeuge weltweit werden mit Dieselmotoren betrieben. Diese ökologisch katastrophalen Emissionen stehen nun im Fokus von Arrival. Elektrolieferwagen können sich hier absolut nahtlos in die bisherigen Flotten integrieren und auf eine zumeist schon vorhandene Ladeinfrastruktur auf der Route oder spätestens in den Auslieferungsdepots zurückgreifen. Dies sind extrem gewichtige wirtschaftliche und ökologische Gründe für Flottenmanager, bestehende Flotten diesbezüglich zu erweitern bzw. sukzessive auf Elektrolieferwagen umzurüsten. Mit derzeit über 300 Millionen Nutzfahrzeuge werden bei einer Umrüstung auch erhebliche positive Auswirkungen auf die globalen Emissionen zu erwarten sein.

Autor: Volkmar Großwendt [vg]